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Ich bin

Woher kommen all die zwischenmenschlichen Konflikte, die wir täglich erleben?

Einzig und alleine aus dem Irrtum, der andere müsste uns etwas geben, wo wir meinen ein Recht darauf zu haben, es zu verlangen.

Seit unserer Geburt suchen wir nach jenen, die uns lieben, sehen, wertschätzen, achten, JA sagen. Das ist menschlich.

 

Und jedes Kind hat das Recht darauf, diese Fragen beantwortet zu bekommen, durch ein Gegenüber, dass JA sagt: 

Ja du bist liebenswert. 

Ja du bist willkommen. 

Ja du bist es wert da zu sein.

 

Doch die wenigsten fanden Sättigung in diesen Fragen zu ihrer Existenz. 

Deshalb suchen wir noch immer nach dem Einen, der uns dieses JA zusichert.

 

Wir suchen ihn in unseren Eltern.

Unseren Partnern.

Unseren Kindern.

Unseren Familien, Klienten, Kunden, Kollegen, Freunden, in allem und in jedem...

 

Wir sind so hungrig danach, darin satt zu werden, dass wir sogar dazu bereit sind, Menschen, die wir lieben, zu verlassen und zu verletzen, weil sie uns nicht geben, wonach wir so sehr dürsten.

 

Doch nicht unser Gegenüber muss uns Antworten auf die Fragen geben:

Bin ich liebenswert? 

Bin ich gut genug? 

Habe ich eine Berechtigung da zu sein?

Sondern nur wir selbst.

Wir sind es, die aufgefordert werden, durch jeden, der dieses Verlangen nach einer Antwort in uns auslöst, durch jeden, dem wir begegnen, Antworten auf diese Fragen zu finden.

 

In uns selbst.

Durch uns selbst.

 

Ansonsten sind wir wie hungrige, nie satt werdende Säuglinge, die fordern und 

Sich sehnen...

 

Doch wie oft fordern wir von unserem Partner, unseren Eltern, den Kunden, unseren Kindern, Freunden, Kollegen:

Sieh mich an und sage mir, zeige es mir, rufe es mir laut zu, ja überzeuge mich davon, Liebe verdient zu haben! 

Genug zu sein. Richtig zu sein. 

Dasein zu dürfen.

Wie oft verteidigen wir unsere aufgebaute Schutzmauern?

Wie oft fliehen wir in den Schmerz, die Verletzung?

 

Wie oft laufen wir davor weg zu erkennen, dass nicht DU derjenige bist, der da ist, um MIR Liebe zu schenken,

Sondern ICH es bin.

Ich bin es, die mir diese Fragen die uns alle ein Leben lang begleiten, zu beantworten hat.

Und erst, wenn es mir gelungen ist, diesen Frieden, dieses beantwortete Zu Hause in MIR selbst zu finden, kann ich DIR wahrhaftig begegnen.

 

Erst dann, kann Nähe und Wahrhaftigkeit, ja Liebe selbst, statt finden.

Erst dann kann dem davon laufen ein innehalten weichen.

Erst dann kann ich Erwach(s)en

Und erst dann, können wir alle einander so sehen, wie wir wirklich und eigentl ICH sind

Völlig geliebt

Völlig willkommen

Völlig richtig

Völlig da

 

Und dann erst können wir die sein, die anderen dabei helfen dieses JA sich selbst zu geben... 

Hoffnungsträger, Leuchttürme, Liebende, Anker und Geber...

 

In Lak‘ Esh

Du bist ein anderes Ich

 

Text von Katharina Pommer / www.katharina-pommer.de

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